Die Jahrgänge 4AK und 4BK sahen am Nachmittag des 11. Mai 2017, gemeinsam mit ihren PBGW-Professoren Christoph Helfer und Gernot Pohl sowie Margaret Teichmann – die als Native Speaker den bilingualen Geschichtsunterricht in den „international classes“ unterstützt – den Film „Ein deutsches Leben“ im Kinocenter Tulln. Wolfgang Storff hatte dankenswerter Weise diese Sondervorstellung organisiert, der sich auch Schüler/innen des Gymnasiums Tulln mit ihren Lehrer/innen anschlossen.
Die Dokumentation „Ein deutsches Leben“ beschäftigt sich in Form eines ausführlichen Interviews und mit Originalaufnahmen mit der Lebensgeschichte von Brunhilde Pomsel, die von 1942 bis 1945 als Sekretärin von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels tätig und damit dem Zentrum der nationalsozialistischen Macht sehr nahe war. In der Filmbiografie erinnert sich die 103-Jährige – sie starb im Jänner 2017 mit 106 – an ihr Leben und ihre Tätigkeit während des Dritten Reiches und des Zweiten Weltkrieges. Wie sie mit der Vergangenheit umgeht, wie sie das Erlebte im Rückblick bewertet, wie sie ihre Schuld – bzw. Nicht-Schuld – einschätzt und welches Bild sie von sich und ihrer Rolle zu zeichnen versucht, ergab für die Nachbereitung im Geschichtsunterricht eine Menge Diskussionsstoff rund um die zentrale Frage „Was konnte/wollte man über die nationalsozialistischen Verbrechen wissen und wie stellt sich jemand, der (Zeit-)Zeugin, der Verantwortung?“. Der interessante und stellenweise verstörende Film lieferte für die Schülerinnen und Schüler interessante Denkanstöße, er bildete damit eine wertvolle Ergänzung zu den zeitgeschichtlichen Themen, die im 4. Jahrgang auf dem Lehrplan stehen.