Die Beschäftigung mit dem Imperium Romanum und dem Leben der Römer:innen im Ostalpenraum nimmt im Unterricht in Politischer Bildung und Geschichte (PBGW) einen wichtigen Platz ein. Dort ist auch zu erfahren, dass Tulln vor zwei Jahrtausenden als Standort des Reiterkastells Comagenis am Donaulimes (UNESCO-Welterbe seit 2021!), dem Befestigungssystem an der Nordgrenze des Reiches, eine bedeutende Rolle spielte.
Wie es sich als Angehöriger des Militärs oder Teil der Zivilbevölkerung tatsächlich lebte in der Provinz Noricum, weit weg von der Hauptstadt Rom und doch eng verbunden mit dem römischen Way of Life, konnte die 3BK am 23. März 2023 mit Professor und Museumsdirektor Mag. Christoph Helfer im Römermuseum der Stadt Tulln auf anschauliche und modern aufbereitete Art und Weise erfahren.
 
Die Schülerinnen und Schüler informierten sich vor Ort gegenseitig in vorbereiteten Kurzpräsentationen über den Alltag in Comagenis. Dabei kamen Themen wie die Organisation des Heeres oder die Bautechnik ebenso zur Sprache wie die Fragen, was die Römer:innen aßen und tranken, wo sie wohnten, woran sie glaubten, wie sie ihre Wirtschaft organisierten oder womit sie ihre Freizeit verbrachten.
 
Ein Outdoor-Spaziergang zu den steinernen Zeugen aus der römischen Vergangenheit Tullns, die noch heute in der Altstadt zu finden sind (Porta principalis dextra, Fächerturm und Römerturm) rundete die Zeitreise in eine Epoche ab, die längst untergegangen erscheint, ihren lebendigen Einfluss jedoch bis heute ausübt.
 
„Historisches Wissen aus dem Internet oder aus Büchern ist wichtig und nützlich, ersetzt aber niemals eine Begegnung mit den „echten“, den „greifbaren“ Dingen, die uns die Menschen hinterlassen haben, die lange vor uns da waren“, so PBGW-Professor Christoph Helfer, der als ehrenamtlicher Direktor des Stadtmuseums Tulln vom „Zauber des analogen Originals“ – auch in digitalen Zeiten und gerade für junge „Geschichtsspurenleser:innen“ – überzeugt ist.