Die HAK Tulln ist die erste kaufmännische Schule in Niederösterreich, die den neuen Lehrplan für „European and international Business“ ab dem Schuljahr 2019/20 führen darf. Dabei wird die Internationalität und die fremdsprachliche Kommunikation noch mehr gefördert. Dieser ermöglicht ab der 1. Klasse einen europäischen und internationalen Bezug in allen Gegenständen und bietet die neuen vertiefenden Fächer „Creative Business Solutions“ und „Mehrsprachigkeit“ an.
Bereits jetzt bietet die HAK Tulln als einzige Schule in NÖ ihren Schüler/innen des Ausbildungszweiges „international“ den Erwerb des Exzellenzlabels „European Business Baccalaureate Diploma“ an. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Zusatzausbildung ist die Auseinandersetzung mit den Institutionen und Strukturen der EU.
Mehr als 20 Schüler/innen aus den dritten und vierten Klassen nützen dieses Angebot zum Erwerb dieses international anerkannten Zertifikats und befanden sich vom 14. bis 16. Februar 2019 auf Studienreise in Brüssel mit MMag. Ursula Hebenstreit und Mag. Edeltraud Paflik.
Brüssel ist eine geschichtsträchtige, multikulturelle Stadt und als Sitz der wichtigsten Organe der Europäischen Union geprägt vom „Spirit of Europe“. Nach einer Stadtführung bei strahlendem Sonnenschein besuchten die Exkursionsteilnehmer das Europäische Parlament, die Europäische Kommission, das NÖ Verbindungsbüro und die Ständige Vertretung Österreichs bei der EU. Sie wurden überall äußerst freundlich empfangen und erhielten bei informativen Vorträgen Einblick in die Arbeit der einzelnen Institutionen. Zahlreiche Fragen der Schüler/innen führten zu interessanten Diskussionen.
Besonders aufschlussreich war ein Workshop, bei dem eine Ratsarbeitsgruppe zur Aushandlung des künftigen EU-Budgets simuliert wurde. Jeder Schüler vertrat dabei die Interessen eines anderen Mitgliedsstaats und musste dessen Position vertreten. Den Schülern wurde klar, wie schwierig die Entscheidungsfindung ist, aber sie sahen auch, welch wichtige Arbeit die EU zum Wohl der Bürger aller Mitgliedsstaaten leistet. Durch ihre Größe kann die EU in Verhandlungen mit Drittländern oder internationalen Konzernen wesentlich mehr erreichen als ein einzelnes Mitgliedsland.
Ein weiteres Highlight war ein Besuch im Haus der europäischen Geschichte. Dieses neuartige Museum, das erst 2017 eröffnet wurde, veranschaulicht die gemeinsame Geschichte der europäischen Länder ab dem 19. Jahrhundert und möchte so zu einem besseren Verständnis der gemeinsamen Vergangenheit und der verschiedenen Erfahrungen der Menschen in Europa beitragen. Dadurch wird die Wichtigkeit der EU als Friedensprojekt besonders deutlich.
Will man bei einer der EU-Institutionen in Brüssel arbeiten, sind Fremdsprachen natürlich unerlässlich. Jeder Mitarbeiter muss mindestens zwei Fremdsprachen fließend sprechen. Der junge Parlamentsmitarbeiter, der die Gruppe aus Tulln empfing, sprach sogar 15 (!) Sprachen.
Am letzten Nachmittag blieb dann noch Zeit für individuelle Besichtigungen, z. B. des weltbekannten Atomiums. Natürlich wurden auch typische belgische Spezialitäten, wie z. B. Pommes frites, Waffeln und Schokolade verkostet. Sowohl Pommes frites als auch Schokopralinen wurden in Belgien erfunden.
Auf dieser Reise haben die Schüler/innen nicht nur eine andere Stadt kennengelernt, sondern es ist zweifellos gelungen, das Wissen aller Teilnehmer über die EU zu vertiefen und ihr Engagement für ein gemeinsames Europa zu fördern.