Die Digitalisierungsoffensive des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung stellt Schulen vor eine große Herausforderung. Es gilt, Kinder und Jugendliche fit zu machen für eine digitale Zukunft, die in der Arbeitswelt und in den privaten Haushalten bereits Einzug gehalten hat. Wie können junge Menschen optimal auf Anforderungen, wie den sicheren Umgang mit dem Internet, den Einsatz von Informationstechnologien am Arbeitsplatz, aber auch die verantwortungsvolle und kritische Auseinandersetzung mit der Digitalisierung, vorbereitet werden? Diese Aufgabe muss – neben den Eltern – auch die Schule übernehmen.
Die Initiative eEducation Austria hat sich zum Ziel gesetzt, Bildungseinrichtungen vom Pflichtschulbereich bis zu den höheren Schulen bei der Umsetzung der Digitalisierung zu unterstützen. Sie stellt dazu unter anderem umfangreiches „digitales“ Lernmaterial zur Verfügung.
Engagierte Schulen können ihre Aktivitäten im Bereich Digitalisierung dokumentieren und einreichen und erhalten dafür Punkte. Dazu zählen z. B. die Fortbildung von Pädagogen und Pädagoginnen, die Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie, die schulweite Nutzung einer Lernplattform, der Einsatz innovativer Lerntechnologien oder auch die verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Schulen. Darüber hinaus müssen die Rahmenbedingungen an den Schulen geschaffen werden. Eine gute Ausstattung mit PCs, Laptops, Tablets und einem leistungsfähigen WLAN sind genauso wichtig wie die Umsetzung der Devise „BYOD“ („Bring Your Own Device“). Schüler/innen setzen verstärkt eigene Tablets oder Smartphones im Unterricht ein.
Erfüllt eine Schule gewisse Mindestanforderungen, erhält sie das Zertifikat „eEducation Expert-Schule“. Aufgrund der großen Anzahl von Aktivitäten der beteiligten Schulen wurde nun eine zusätzliche Stufe als Anreiz eingeführt, die „eEducation Expert+-Schule“.
Von den 1.470 bisher österreichweit beteiligten Schulen haben bereits 863 den „Expert“-Status und 18 Schulen den „Expert+“-Status erworben, drei davon in Niederösterreich. Neben der NMS Ottenschlag und der Informatik-Mittelschule St. Andrä-Wördern ist das auch der Handelsakademie und Handelsschule Tulln als erster berufsbildender Schule Österreichs gelungen.
Es genügt jedoch nicht, diesen zu erreichen, er muss auch „verteidigt“ werden. Ein 3-Jahres-Plan, erstellt vom eEducation-Team der HAK/HAS Tulln, soll dafür sorgen, dass die Absolventinnen und Absolventen der Schule auch in Zukunft den Anforderungen der digitalen Gesellschaft gerecht werden können.